Donnerstag, 15. Januar 2015

13. und 14.1. Anreise

Da Kind uns gegen Mittag nicht abholen kann, weil sie der Schule ist, und jetzt auch noch uns nicht hin fahren kann, fahren wir einfach selbst. Das Auto macht wieder Urlaub bei Simplepark in Rüsselsheim, inkl. Transfer, das hat schon mal gut geklappt.
Heute: nach dem Kurzstress mit dem Koffer klappt das, alles frei wo sonst immer Stau ist, wir sind um 19:15 da. Aber sonst niemand. Ich rufe vorsichtshalber mal an, ja, er kommt gleich, noch 15 Min. Nach gut 20 kommt er angefahren, lädt ein Auto voll aus und unser Gepäck ein. Ich parke, er will los, aber ein Auto der anderen Gäste springt nicht an. Starthilfe, 2x, Batterie ist tot. Dann fährt er uns doch lieber zuerst, außerdem hat er noch zwei Anrufe von Leuten, die jetzt abgeholt werden wollen und der Betroffene ruft den ADAC.
Simple park ist inzwischen noch empfehlenswerter, denn der unzuverlässige Partner ist nicht mehr dabei, jetzt sind sie nur noch Familienbetrieb. Einmal fanden wir hier einen Mitarbeiter mit blauem Auge vor, das ist also anscheinend vorbei :-).

Im Flughafen war es sehr gechillt. Es fliegen zwar riesige Maschinen überall hin, aber es ist wenig los. Bei der security habe ich deutlich gepiepst und wurde noch deutlicher abgescannt. Natürlich hatten wir wieder eine preisgekrönte Wanderung bis zum Gate, dann noch eine knappe Stunde warten, sie wurden nicht fertig. Meine Befürchtungen von zu schwerem Handgepäck waren völlig unnötig. Musste an Harlekin aus einem Forum denken.... Sogar große Wanderrucksäcke gehen durch. Axel hat Russen von Kamaz angesprochen, die fahren zur Rallye Dakar, die in Nordchile und Umgebung stattfindet, und bekam einen Schlüsselanhänger geschenkt.
Wir sitzen. Prinzipiell gar nicht so schlimm. Die Lehnen sind höher, die Kopfstützen umklappbar, es gibt Kissen, Decke und Kopfhörer größer als sonst. Vor den Knien sind mehr als 10 cm.

Bloß die Angabe: 10577 km und 13:40 std. kommt nicht gut.
Der Flieger füllt sich. Mittelsitz? Das wäre cool. Ansage: Boarding completed! Yeah!! Innerlicher Freudentanz, die Nacht ist halbwegs gerettet. Es ist eine Boeing 747-8, ziemlich neu.
Ansage Pilot, Dieter Debus, erzählt die Route und was von Biscaya(?), Brasilia, dass es vorher überm Äquator leicht wackeln soll und in Montevideo Gewitter sind. Um 22:10 setzen wir uns in Bewegung und heben ganz wie immer um 22:24 ab. Dann ist aber nix wie immer, die Rechtskurve kommt viel zu früh, schon vor Mannheim, gradeaus nach Luxemburg. Mann! Bin nicht einverstanden! Ändern tut das aber nichts ;-).
Entertainment hat Auswahl, schönes Spielzeug, und die Route zeigt er auch an. Paris lag leider links.

Klapptische: verschiedene Möglichkeiten, nur Getränkehalter, halb ausgeklappt oder ganz. Da hat sich jemand was bei gedacht. Bei den Mahlzeiten merkt man einen Nachteil - auf dem vorderen Teil rutscht das Zeug einem entgegen. Wir haben Platz, da kann man sich einrichten. Die Infos sind schön klar, aber eigentlich will es doch niemand wissen, dass wir noch 10.300 km und 12:39 std vor uns haben..... Puh!
Zuerst gibts mal Knabbergeback. Zum Glück hatte ich mir vor dem Losrollen schon einen Becher Wasser genommen, denn jetzt dauerts. Wir haben ja ziemlich Zeit..... Bei Caen kriege ich Wasser. Ich sehe rechts (laut Anzeige) St. Helier - und nachdem ich daheim wissen wollte, wo diese Insel denn liegt, habe ich gelernt, wie der Hauptort von Jersey heißt ;-). Reisen bildet also immer noch.
Um 23 Uhr verteilen sie heiße Tücher. Wo bleibt das Essen? Wir werden müde! Darauf durften wir noch lange warten, war da was schief gelaufen oder war das Absicht?
24 Uhr. Will schlafen. Hab Hunger. Um viertel nach 12 wurden alle kurz vorm Essen wieder wachgerüttelt, weils wackelt. Oh, die Entfernung ist nur noch vierstellig! Chicken oder Pasta, natürlich Chicken, diesmal mit Reis und Erbsen, Salat, Brötchen aufgehoben für Frühstück, Fingerhut Stückchen gedeckter Apfelkuchen, Wein, Wasser. Nicht unbedingt meine Essenszeit,
um halb 1.
1:15 sind wir neben Spanien, ich bin halb müde, wir tauschen Plätze, damit Axel hoffentlich ein bisschen durchschlafen kann, er trinkt noch einen Cognac nach seinen 2 Bier und taucht ab. Um geschätzt 6 Uhr steht bei den km eine 5 bei den Tausendern. Klo wird gestrichen wegen Turbulenzen. Es wackelt und rüttelt uns ganz schön durch, denke an Christel und den Ausspruch ihres Mannes zu ihr, du hast noch keine richtige Turbulenz erlebt. Wir fliegen weiter nach Westen, um die Wolke herum. Route kriegt einen Knick.
Um 7 Uhr = 3 Uhr gibts mal Leben im Schiff - äh, Flugzeug, jeder ist mal wach, das Klo hat Stau, dann wirds wieder ruhig. Immer wieder gehen sie mit Wasser und Saft durch, und man kann sich auch holen. Irgendwie ist es nicht so unbequem, ich kann mich ausstrecken unter den Nebensitz mit dem Rucksack als Fuß-Erhöhung. Die Zeit geht rum, es gab schon unangenehmere Flüge.


5 Uhr - wie sieht das gut aus, wenn da steht: time to destination 3:10 und 2650 km! Alles ist relativ!
WIR SIND ÜBER DEN ÄQUATOR GEFLOGEN! WIR SIND AUF DER SÜDHALBKUGEL!

Brasilia: liegt leider links. 5:20 Uhr Goiani fotografiert Unten ist es dunstig, aber die Sonne scheint jetzt von links rein bis zu meinem rechten Fensterplatz. Halb 6 Frühstück, der Kaffee kommt erst hinterher, den ich immer als erstes brauche. Dann reihe ich mich in die Kloschlange ein, während es immer mehr wackelt, ich muss noch rein, bevor sie es verbieten - tun sie aber nicht, aber wir fliegen den nächsten Knick, diesmal nach Osten, um eine Wolke zu umgehen, und anschnallen muss man sich natürlich auch. War nicht lange.
1:24 to Destination. Rio Uruguay. Dicke Suppe ab 1 Std vor Landung. Sonst war der Flug immer früher, heute nicht. Wir haben wegen der Umwege 10 min Verspätung. Muss man sich Sorgen machen wegen dem Anschlussflug? Koffer sind durchgecheckt. Zolldeklarationen haben sie nicht genug, muss man sich dort geben lassen. Reiseleiter von Ikarus, die mit der Plancius fahren ab Ushuaia, meint, wir sollen Stewardessen ansprechen, dass wir früh raus kommen. Steward meint, nö, ist nicht nötig. Sky Airline? Nie gehört. Die Kollegin: SCL - ist das Santiago? Hm, was denke ich dazu?
Also, es war ein angenehmer Flug, weil ich mich nicht eingesperrt und sardinenenmäßig gefühlt habe. Freier Mittelsitz ist besser als teuer bezahlte Premium eco zu dritt, wo nur vor den Füßen mehr Platz ist. Und evtl noch 3 cm in der Breite. Hatte ich so gedacht. Beim Rückflug konnte ich die Sitzplatzreservierung nicht mehr ändern, schade! Da habe ich brav Fenster und Mitte gebucht.

Der Anflug war wie immer, nein, dann flog er weiter links und direkt über die Stadt. Mehr Wolken als frei, aber mal sehen, was ich später anhand von Parks und Hochhäusern finde. Buenos Aires ist riesig!

Über Flughafen, eine Schleife, ziemlich gut den fetten Vogel gelandet.
Hilde guckt bestimmt zu und wundert sich über die Knicke in der Route.

19° draußen.  Gelandet sind wir um 8:08 Uhr. Um 8:30 waren wir schon durch die Pass- und Sicherheitskontrolle für Transitreisende.

Nix los. Aber jeder Shop hat security bewaffnet herumstehen.
Für ca 11 $ kauften wir 2 Stückchen und einen Kaffee, der Magen hätte ja eigentlich schon fast Mittag. Wahnsinnspreise hier!

Der Flughafen ist alt, aber sauber, jedenfalls das kleine Stück, das wir gesehen haben. Wir mussten nur eine Treppe runter. Nur die Polsterstoffe vom Wartebereich sehen unmöglich aus.
Nicht lange gewartet, da wurden 5 Namen aufgerufen, wir waren dabei. Es gab neue Bordkarten, spannend, dürfen wir die ursprünglichen Plätze behalten? Ja, es bleibt, obwohl der Flug voll ausgebucht ist. Klasse.
Weiter warten. Flieger kam grade.
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Um 10:10 sind schon fast alle da, sehr viele junge Leute. Sky Airline, skyworld airline award winner 2014 für Best regional Airline in south america.
Gestartet wird kurz nach halb 11. Alles auf spanisch, nur wenige Brocken englisch. Wir sind umzingelt von kleinen Kindern, die hier vorne bis Reihe 6 sitzen.

Das Spanisch des Piloten verstehe ich gar nicht, nur das Wort turbulences, das benutzt er öfters. Sein Englisch versteht man auch nicht.

Um halb 12 fangen sie an, etwas zu verteilen, beeilen sich ganz schön, dann ist die Sicht weg, Nebel, der Pilot macht pling! Anschnallen, und ein paar Reihen nach uns stoppt die Verteilung schon wieder. Hinsetzen. Nach 5 min dürfen sie weitermachen, weil nix passiert. Gut so.
Fetter Nebel bis 12 Uhr. Es gibt keinen Kaffee seit der Pilot hüh und hott immer wieder pling macht und turbulences androht. Ein vorsichtiger Mensch.

Dann lichtet sich der Nebel und wir haben nix verpasst, denn die Berge fangen hier erst an. Wow, das ist Natur von oben. Zwei große Berge mit Schnee, einer davon ist der Aconcagua.Gefühlte 1000 Fotos....








Santiago ist natürlich wieder links. 12:23 gelandet.

Mit Bus zum Gate, ganz langsam und rücksichtsvoll, Passkontrolle, Koffer um 1, zurück zum Schalter, der uns per Email beschrieben wurde, aber: hier kann man jederzeit einfach raus gehen und einsteigen, reservieren ist nicht nötig. Zu uns wurden einfach-so-Passagiere dazu gesetzt.Turistik.cl

Während wir da im Taxi warten durften, war neben uns eine Demo von Taxifahrern, die für Gerechtigkeit demonstrierten, (anscheinend darf nur eine bestimmte Firma direkt an den Flughafen ranfahren), mit Kamera von Chile TV dabei. Vermutlich waren wir sehr kurz abends im Fernsehen, weil wir direkt hinter dem Interview vorbei gefahren sind :-).

Taxifahrer heizt. Vorbei an einer Slum-ähnlichen Gegend, an einem breiten Kanal entlang, sieht neu angelegt aus.

Hotel Fundador sieht sehr vornehm aus, aber auch ganz schön alt, im ersten Eindruck. Koffer werden auf einen Wagen geladen und uns hoch gebracht. Wir wohnen im Nebengebäude, verbunden mit der Arkade über der Straße.





Licht im Bad = Funzel. (Am nächsten Tag tauschte Axel einfach die Birne mit einer aus einer Zimmerlampe, da ging ein Licht auf). Haare waschen war selten so nötig, aber ätzend, es tröpfelte nur. Klimaanlage ist laut und zieht sehr. Ich denke an Bruno und sein Klebeband (hätte auch welches, aber nicht so breites ;-).

Shampoo ist mir wieder ausgelaufen, dieses Ding von Celebrity wird Südamerika nicht mehr verlassen. Dafür gibt's hier nur Seife, kein Duschgel, daheim habe ich massig, wieso nichts hier?! Muss dick auf die Liste.

Viertel vor 4 ziehen wir los für die erste Erkundung der Gegend, erstaunlich fit und munter. Kleiner Foto, fast nichts dabei. Summer in the City. Ein Rechtsanwalt spricht uns an und übt ein bisschen deutsche Grammatik mit unserer Hilfe.

Sonst: Einmal um den Block, placa moneda, schön hier, riesige Fahne, laut, warm, interessant, normales Großstadt feeling.

Geld tauschen ist nötig, wenn man etwas kaufen will, hier will niemand einen Dollar sehen. Tausch-Stuben gibt es in der Fuzo massig. Also: besser keinen Umstand mit Dollar, sondern einfach Euro mitnehmen und dort umtauschen. Das wäre die günstigste Variante. Banken mit Geldautomaten gibt es auch, wenn die Kreditkarte genommen wird. Wir brauchten die Ersatzkarte, er wollte die normale nicht.

Postkarten habe ich keine gefunden! Morgen geht die Suche weiter.

Abendessen in der Bar des Hotels, eine chilenische Pizza, na ja, Keks-teig mit Tomatenmark und Käse und was noch drauf soll, in Sechstel geteilt, eine für beide. Eigentlich hatten wir 2 bestellt, aber die eine reicht tatsächlich. Weil es in der happy hour manche Getränke günstiger gibt, probieren wir gleich mal den Pisco Sour. Schmeckt prima, haut rein, und die Anreise schlägt zu, um halb 8 muss ich umgehend ins Bett. In D ist immerhin schon halb 12.

Draußen ist noch heller Tag, Sonne und das pralle Leben. Nix geht mehr.

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