Sonntag, 8. März 2015

01.02.15 Buenos Aires bis heim

Oh what a night…   im Hotel Reconquista Garden
Die Klimaanlage war so laut, beim nicht mehr so tiefen Schlaf habe ich mehrmals gedacht, die Haustür geht auf, weil es so rauscht. Die Flugzeuge hatten auch eine Nachtpause, um 6:30 geht’s aber wieder los.
Die Bettdecke besteht aus einem Tuch mit einer seltsam festen Decke oben drüber, so, wie in England. Naja.
Die Dusche: Den Knopf zum Aufdrehen hat man gleich mal in der Hand, der hintere reagiert nicht, das Wasser ist ziemlich heiß. Wegen der zu kurzen Duschwand war das Bad wie erwartet teilweise überschwemmt.
Umpacken, großer Koffer (mit dem nicht mehr vorhandenen Griff, auf pfälzisch heißt das mit dem abbenen Griff)  zumachen: 22.9 kg. Sind wir nicht gut? Gestern das gleiche.
Wetter wird wieder prima.
Frühstück: sehr gute Auswahl, Obstsalat, Eier auch lauwarm, prima Kuchen, auch die Croissants mit Schinken und Käse, Kaffee schmeckt irgendwie scheußlich.
Wir können alles im Zimmer lassen bis 12 Uhr.

Ein langer Spaziergang bzw. Walk durch die City.

noch in der Nähe des Hotels
im Park San Martin, Retiro




Falkland-Denkmal
Zuerst sind wir zum Park San Martin, dort ist auch der Turm, dahinter der Bahnhof Retiro und der Busbahnhof. Da wir von dort aus Wasser sehen, können (auch laut Plan) die Schiffe nicht mehr weit sein. Da liegt neu eine MSC, die Magnifica. Fotos sind schwierig. Die Golden Princess, die Artania und auch die Infinity sind alle drei noch da.
Torre Monumental


Zwei Männer haben wir von der Artania angesprochen, sie sollen Henry grüßen wenn sie ihn irgendwann kennen lernen sollten. (Hat nicht geklappt).
Die Dame steht auf dem Weg zum Hafen
riesige Kreuzung mit Fußgängerüberwegen, am Busbahnhof




So entsteht ein Glaspalast
Irgendwo an einer Straßenecke haben wir in einem Kiosk noch einen Kaffee getrunken und leckere Medialunas gegessen (das sind die Croissants), für ganze 4 € für 2 Kaffee und 4 Hörnchen. Später am Flughafen kostet ein Kaffee + ein Hörnchen mehr.   

Zurück durch die Fußgängerzone, Cambio Cambio, jeder zweite Mensch in der Fuzo will einem Geld tauschen. Selbst schuld, wer das macht. Aber nett sind sie, nicht so aufdringlich wie in einem türkischen Basar, sondern richtig nett, man kann sogar mit ihnen reden, auch wenn sie kein Englisch können. Aber Aeropuerto und Alemania und no necessito verstehen sie auch.
Um 11:30 waren wir zurück, um 12 sind wir nochmals gewaschen fertig. Es war heute Morgen etwas schwüler, nur mit etwas Wind war es schön angenehm.
Das Hotel hat übrigens im Gegensatz zu Santiago keinen Aufpasser am Eingang. Wir sind rein zum Aufzug und keiner hat uns bemerkt.
Um 12:15 steht ein schwarz-gelbes Taxi für uns bereit, 350 Pesos sind ausgemacht und es bleibt auch dabei, dafür hat der Hotelangestellte uns nochmals 20 $ getauscht, was ihn sicher gefreut hat. Er meinte, er weiß nicht, ob der Taxifahrer auch wirklich Dollar nimmt. (Natürlich hätte er das, jetzt hinterher ist das eindeutig klar). Unsere Pesos reichten nicht mehr. Na ja, war vermutlich eine Ausrede, aber ok.

Nach rekordverdächtigen 40 Minuten hat er uns am Airport ausgeladen. Ja, am richtigen, heute ist Sonntag und nix los. Morgen wird es total anders aussehen, da herrscht wieder Chaos.
Wir sind an einem Slum vorbei;  außerdem an einem Fluss, wo die Leute direkt an der Autobahn Picknick gemacht haben; durch mehrere Mautstationen.
Um 1 Uhr waren wir schon drin, viel zu früh, wir können erst um 2 Gepäck abgeben. Hier lassen sogar Leute ihren Gepäckwagen vor einer Glasscheibe stehen und essen dahinter. 
Wir haben unendlich viel Zeit und genießen es. 

Um 15 Uhr sind wir am Gate 9, wo es noch ziemlich leer ist. Gepäckkontrolle ging schnell. Vor der Passkontrolle sieht man ganz viele Türkise von der Artania. Während der Wartezeit unterhalten wir uns gut mit Leuten von der Infinity. Wir taten ihnen leid, dass wir an Ushuaia vorbeifahren mussten. Sie waren noch in Punta del Este, während wir in Montevideo waren. Viele wären krank gewesen, sie hatten auch Todesfälle.
Die Passkontrolle war sehr genau, Gesichtsfoto plus Daumenabdruck.
Ich tippe über 1,5 Std. den Tag gestern, dann muss ich noch mal rumlaufen. Zwischendurch kommt um 15:35 der fette Brummer „Niedersachsen“ angefahren und parkt ein.

Auch am Airport kann man kein Englisch!
Neben uns redet einer mit seinem Laptop. Später erzählt er uns, dass sein Flug nicht mehr passt. Ich habe auf der Anzeige gesehen, dass der Flug nach Madrid, der um 13:15 starten sollte, auf 21:30 verschoben ist. Hinten hingen lauter unglückliche Menschen herum. Er hatte mit seiner Mutter Kontakt, die mit der Fluggesellschaft verhandelt hat, weil er hier drin nicht telefonieren kann. Es hatte an Bord der Maschine einen Toten gegeben, deshalb sind sie in Uruguay gelandet und kamen nicht. Aber keinerlei Infos für die Passagiere, keine Leistungen wie Getränke oder Entschuldigung. Keine Hilfe.

Um 17 Uhr gibt’s bei uns irgendeine Durchsage, viele springen auf, eine Stewardess macht auf Deutsch eine Durchsage, es geht erst in 10 Min. los, sie sollen doch bitte sitzen bleiben, aber sie bleiben stehen. Zuerst kommen die Bevorzugten, dann die hinteren Reihen, ganz ordentlich. Wir werden bei den letzten sein, wir sind lange genug da drin und nur in Reihe 24.
Um 17:40 sind alle drin, und es kommt die Ansage von Kapitän Raffael Taumel o.ä., wie wir fliegen werden, über Dakar!, und „Wir begrüßen die Reisegruppe Holdenried“. Ach nee, waren die auf der Artania? Ja, es schwäbelt um uns herum.
Anrollen ist erst um 18:05, obwohl wir doch schon so früh gefüllt waren.
Die Anzeige, wo wir sind, geht nicht, im ganzen Flugzeug. Das ist schade, wir fliegen also die ganze Route blind und ohne Angaben. Aber zumindest solange es hell ist geht die Webcam nach unten und gradeaus. Das ist witzig.
Zuerst gibt es einen Saft und Knabberzeug mit dem Namen Cloud Hoppers, dann bekommen wir eine Speisekarte.
Wir testen Premium Economy! Wir hatten ja vor ein paar Wochen ein Gebot abgegeben, was wir bereit wären zu zahlen (nicht billig). Das haben sie akzeptiert und uns gestern oder vor 2 Tagen informiert, dass wir es bekommen. Axel grinst hier nur noch und vergisst, dass er doch immer beim Abheben schon einschläft. Das hebt er sich heute auf.

Großer Vogel, es geht weit nach vorne...
und auch weit nach hinten.
Breitere Sitze, 8 statt 10 in einer Reihe. Breite Armlehne, Tisch ist da drin, geht auch für Laptop zum Tippen :-), Tasche mit Nachtzeug, viel Platz nach vorne, ca. 25 cm vor Knien, Fußstütze, ich nehme aber lieber meinen Rucksack. Man kann sich etwas weiter als normal nach hinten umlegen. Neben Axel sitzt niemand, vor ihm sitzt niemand, hinter ihm auch nicht. Also: Von den 32 Prem.Eco sind 4 frei, also haben vielleicht nicht viele geboten. Oder zu wenig.
Man kann sich aber nicht über zwei Sitze quer legen wegen der Armlehne mit Inhalt.
Nach einer Stunde überfliegen wir eine große Stadt an einem Fluss mit einem großen Fußballstadion. Sao Paulo oder Rio?
Ich habe mich mal umgezogen, solange noch kein Ansturm aufs Klo ist, wie nach dem Essen. Bequem und langarm, es zieht doch immer allgemein. Wann kommt das Abendessen???
Um halb 8, zugleich wurde es abrupt dunkel. 
Besteck hatte ich leider noch nicht ausgepackt, das war richtig schön.
Chicken mit Reis und Gemüse, Mascarpone-Nachtisch, Brötchen mit Butter aufgehoben für morgen früh, Salat aus Gurken und Tomaten, und alles in Porzellanschälchen, mit Glas und Tasse und Edelstahlbesteck. Das auf dem Hinflug war auch Metall, aber eher Blech. Dazu was man will zu trinken. Vorher haben wir schon einen Sekt getrunken, jetzt Wein plus nochmal nachgeschenkt, hinterher könnte man noch einen Cognac oder was anderes haben. Ob ich jetzt besser schlafe?
Ich packe mal den Laptop aus und tippe, dann machen sie Nacht. Und die Kloschlange wird nicht kleiner. 21:30.
Ab jetzt versuche ich lieber noch etwas zu lesen. Als dann die Buchstaben verschwimmen, probiere ich mal das Schlafen. War nicht so das Wahre...  Es klappt nicht, nur ein paar mal weggedöst, während Axel fest von 21:30 bis ca. 3 Uhr oder länger in einem durch schläft, besser als daheim!
(Welche Konsequenzen sollten wir daraus ziehen? Steck ihn in Premium Eco und er schläft durch? Das wird aber auf Dauer zu teuer :-).
Auf jeden Fall fühlt man sich hier nicht eingequetscht.
Irgendwie war es trotzdem unbequem. Hinten drin müsste es ziemlich voll gewesen sein, und ich war froh über die paar Zentimeter Freiheit. Nicht Sardinen.

Morgens gibt es zuerst einen O-Saft, dann wird das Licht sanft heller gedreht (der Flieger ist der modernste! 747-8i). Draußen ist es schon hell, aber die haben alle noch ihre Klappen zu.
Jetzt kann man wieder per Webcam runter gucken, unter uns ist ein Gebirge.

Rein rechnerisch könnte es in Nordafrika oder Südspanien gewesen sein, denn danach ist längere Zeit Wasser und später erzählt er, wir fliegen über Genua nach Zürich weiter.
Frühstück kommt nach halb 6 = halb 10 in D, ist wieder größer als bei den Economys, Porzellan und schönes Besteck. Omelett, die Kartoffelstücke dabei sind wie uralt. Schnell vor dem Ansturm noch mal wohin.
Als Ersatz für das Fenster ist die Webcam nach unten schon toll, Fenster wäre mir natürlich lieber. Die Landung hat richtig Nervenkitzel, eine Kamera nach vorne, eine nach unten, ist witzig.
Um 10:50 haben wir aufgesetzt, statt 11:10, ich meine, von rechts über die A5. Nicht hinten, denn wir waren gleich am Arm.  (An einem der nächsten Tage war er um 10:15 schon da!).
11.15 beim Gepäckband, dort gucken uns einige Leute ganz erstaunt an, sie haben uns nämlich noch nie gesehen, aber wir haben an allen drei Koffern türkise Gepäckanhänger von Phoenix dran! (Die sind schön stabil!) Wo wir uns wohl auf der Artania versteckt hatten?
Eine halbe Stunde später hatten wir alle drei Koffer, ca. 12 Uhr wurden wir abgeholt, ca. 1 Uhr daheim.
Die Sonne scheint und es ist gar nicht kalt, wir frieren nicht!!!
Waschmaschine an und eine kurze Runde ins Bett.

Der Urlaub hatte genau die richtige Länge.... Ich hatte ein nur halb volles Notizbuch zum Mitschreiben von den 14 Tagen Prinsendam, die andere Hälfte reichte ziemlich genau für diese 14 Tage. Und auch die Eindrücke.
Eine Weltreise wäre uns zu lang!
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Eigentlich müsste ich jetzt noch was zum Schiff schreiben. Aber irgendwie fällt mir nix ein. Das heißt, es hat alles gepasst! Wir haben uns wohl gefühlt. Essen war hervorragend außer im Buffet, die Schwachstellen wie kalte Suppe sind bei den Tagen beschrieben, und das Frühstück in Puerto Montt war ein einmaliger Ausrutscher, den sie in den nächsten Tagen versuchten zu kompensieren. Vermutlich hat irgendjemand bei der Planung oder Einteilung gepennt.
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So langsam kommt die Abrechnung... Die Bordrechnung war die höchste überhaupt, aber das hatte ich schon bei anderen Reisen geschrieben, und überhaupt war es der teuerste Urlaub jemals. Mit Abstand!!!  Das war es aber wert :-D.
Die Postkarten kamen zum Teil an.
Am 7.2. schon die aus Puerto Madryn, vom 28.1. Rekord!
Am 14.2. die allererste aus Santiago vom 15.1. Macht 4 Wochen und 2 Tage.
Am 19.2. aus Punta Arenas vom 23.1.; die aus Falkland vom 24.1. waren etwas früher, aber nicht alle kamen an.
Am 26.2. kamen nach 5 Wochen und 2 Tagen die aus den Anden an, Coyhaique oder Chacabuco.
Einige sind immer noch nicht da (1. März).

Am 6.3. hat die Golden Princess Falkland ausgelassen. Als sie dort eigentlich tendern sollte, war der Anleger leer (webcam) und die Kamera der Brücke zeigte immer nur Wasser und weiße Schaumkrönchen. Schade für die Passagiere.
Falkland mit dem Ausflug Volunteer Point war das Highlight dieser Reise.
Die ganze Reise war ein Highlight. !
Wir hatten aber auch ein Wetterchen.....
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Wann können wir mal wieder dort hin ???

Samstag, 7. März 2015

31.01.15 Ausschiffung und Buenos Aires

Die Nacht war nicht nur die letzte hier, sondern auch blöd. Ich hatte die Gardine nicht richtig dicht zugemacht. Und dann um 3 Uhr gedacht, es wäre Zeit zum Aufstehen....
Draußen sind schon 20°, das Meer hat 26°.
Seit gestern Abend hat die Anzeige viele gute Wünsche für uns und weiterhin ausgiebig die Pooltemperaturen und die Sicherheitshinweise. Wir sollen immer noch nicht die Aufzüge benutzen, wenn es brennt. Wer hätte das gedacht!

Gesamte Entfernung 4110 nautische Meilen, laut TV.
Gestern Abend hatten wir eine Information mit allen Portdaten bekommen, Log of the Cruise, das finde ich ganz klasse, wie viele Meilen, welche Durchschnittsgeschwindigkeit, was für Wetter. Nach diesem wären wir 4064 nm gefahren. Also irgendwo in der Gegend.
Die Aussicht heute Morgen:
Diese Farben sind ätzend und so nicht gewollt! Picasa bearbeitet automatisch, ich hab nix gemacht...
Bildunterschrift hinzufügen
Artania mit Henry drauf. Und dem TV Team für Verrückt nach Meer.
Ca. um 7 sind wir zum Frühstück, alles wieder mal sehr gemütlich, Urlaubsende mit Stress wäre blöd. Ist aber nix blöd, sondern normal wie immer.
Um 8 Uhr haben wir uns unseren Roger gesucht und ihm ein zusätzliches Trinkgeld in die Hand gedrückt. Das macht sonst hier NIEMAND. Auch die Kellner gestern Abend wurden zwar von verschiedenen Leuten gedrückt und nett verabschiedet, aber extra-Tipps gabs von keinem. Es kam jeden Tag auf das Bordkonto und fertig.Das macht keinen Stress.
Als wir uns in der Lounge grade gesetzt hatten, kam schon der Aufruf, this ist an announcement on the radio ;-) oder so ähnlich, silver 1 dürfte runtergehen. Unten stand draußen ein Shuttle, es ist ja ein Industriehafen, dort trafen wir auf Ari (erkennbar an schwarzer Kapp und Gehstock) und Julie. Das war mal ein einfaches Finden. 
Draußen waren die Koffer sortiert – was für eine Reihe!

Der eine Koffer war tatsächlich bei silber 1 geparkt, aber nachdem ich alles durchgeguckt hatte, habe ich diesen bewacht und Axel losgeschickt, der zweite ist ja sowieso so schwer, dass ich ihn gar nicht heben möchte, er fand ihn dann bei silver3.
Beim Rausgehen sahen wir Türkise, ich habe dem Herrn Gleiß (oder zwei S ?) ein Guten Morgen Phoenix zugerufen, dann mussten wir wieder durch eine Kontrolle, dabei Ari und Julie nicht aus den Augen verlieren, denn draußen tobt das Chaos.
Es stand noch niemand mit dem Schild da, also fragte Ari, ob er  ein Telefon von uns haben könne, weil sein amerikanisches nicht auf Ausland zugelassen ist. Nach einem Anruf sollten wir zu Gate 8 gehen, die Reiseführerin freute sich, dass wir früher los kommen, aber sie darf nicht lange da stehen. Dorthin zu kommen war gar nicht so einfach, durch viele Chinesen durch, die an den Gates 2-4 auf ihren Ausflug warteten. Und Mitarbeiterinnen von Phoenix sprachen Axel wegen einem Anhänger an, dachten, er gehört zu ihnen. Der ist nämlich sehr stabil. Hinten war wesentlich weniger los.
Bald kam sie, Virginia mit einem Fahrer und einem schönen Van. 
Maria Virginia Panetta, Tourguide, www.privatebatours.com  oder privatebatours(at)yahoo.com.at.  Die Koffer wurden eingeladen, wir mussten nach hinten, logisch, dann wurden wir zum Hotel gebracht.
9:10 Abfahrt, so wie das Chaos da war, so wird es in der Stadt am Montag aussehen; zuerst zu unserem Hotel, haben gar nicht eingecheckt, sondern nur die Koffer dagelassen, wir waren um 9:30 fertig. Die beiden anderen haben ein Hotel an der breiten Straße, Hotel Scala 740, die waren um 9:50 fertig. Dann gings los.
Guckt mal nach oben, da seht ihr das Bild von Eva Peron. Witzbold. Wir haben Dach über uns und können aus dem Fenster nur bis zum zweiten Stock gucken, höher wird schwierig.
Da ist das Bild, das nach einer Seite freundlich zum Volk guckt, und nach der Seite der Reichen hält sie eine Rede und guckt streng.
Der Tag heute ist perfekt, schön, aber nicht zu heiß, sie hat vorsichtig angekündigt, dass es viel unangenehmer sein kann.
Viele schöne Blüten! Rot, gelb, manchmal lila. Große Bäume und Büsche. Alle Bäume hier sind importiert, denn es gab früher keine, es ist flach.
Die Amerikaner fragten als erstes nach der Oper und Karten, das nächste Thema war die Sicherheit.  Man soll nicht die Kamera in die Hand halten und nicht nachts in engen Straßen rumlaufen. Wir sind im Finanzdistrikt, da ist sonntags kaum einer, da soll man halt vorsichtig sein. Zwei Straßen weiter haben wir aber wichtige Fußgängerzonen, und zwei in die anderen Richtungen sind breite. No problem. Außerdem: Hier laufen auch noch abends, kurz bevor es dunkel wird, so viele Leute mit kleinen Kindern rum, das kann nicht so schrecklich sein. Santiago war insgesamt viel mehr vergittert.
Heute und morgen kommen alle aus den Ferien zurück, am Montag geht’s wieder voll los.

Erster Halt: Plaza de Mayo, der älteste Teil der Stadt, Jesuitenkloster, älteste Kirche der Stadt, Kathedrale vom Papst, Regierungsgebäude.
älteste Kirche
dies hängt rechts am vorigen dran, rechts ist die Kathedrale
und noch weiter rechts. Alles: Plaza de Mayo
 Hier halten wir uns lange auf, es gibt viel zu erzählen. Das Regierungsgebäude mit dem berühmten Balkon kann man sogar kostenlos besichtigen, aber nicht jetzt. An dem Brunnen auf dem Platz hat die Revolution angefangen, und zwar durch 6-8 Mütter, die einfach jeden Donnerstag um 4 Uhr schweigend drumherumgelaufen sind, um auf ihre verschwundenen Kinder und Enkel aufmerksam zu machen. Gelaufen deshalb, weil sie nicht stehen bleiben durften, denn das wäre eine Demo gewesen, die verboten war.  Nach einem Jahr waren es schon 1000, die jeden Donnerstag dort spazieren gingen. Einige von denen sind auch „verschwunden“, aber viele haben auch ihre Kinder wieder gefunden. Eine der Initiatorinnen erst vor ein paar Monaten, das war wie ein Staatsfest. Jedenfalls war diese Aktion der Beginn der Revolution. Die Madres de Plaza Mayo.
Ari hat mich gefragt, es hätte auch so was im Dritten Reich vor dem Hauptquartier der Gestapo gegeben. Danach muss ich mal suchen.
Regierungsgebäude am anderen Ende des Platzes
daneben die Bank
General Belgrano
Mitte
Stationäre Falkland-Demo, sie haben dort Transparente. Virginia sagt aber ihre Meinung, dass der Krieg Blödsinn war. 
Vorne ist die Kathedrale von Buenos Aires. Ganz schön riesig. Neben dran hat der Papst gewohnt, das war nämlich „seine“ Kirche, bevor er nach Italien umziehen musste. 

In der Kirche haben wir noch mal den Doc mit seiner Truppe getroffen, ich habe ihm gesagt, er soll seinen Leuten sagen, dass alle Personen im Schiff bei der Bewertung ein Excellent brauchen, könnte sein, dass sie das noch nicht wissen. Axel meinte, er würde mich wohl gerne als Reiseleiterin einstellen. Ich denke eher, er sucht Kunden. Wahrscheinlich habe ich aber demnächst einen anderen Job mit Ferienzeiten. (Edit: Ja, hab ich).
Den Obelisk war in Sichtweite durch eine Verbindungsstraße.

Um 10:55 sind wir am Platz weggefahren. Das war sehr aufschlussreich. Ich muss mal einen Roman hierüber lesen, ich weiß zu wenig.
Die Stadt ist schön!
32 % der Leute haben einen Hochschulabschluss. Die Schulbildung und Unis sind kostenlos. Bei uns auch, was unsere beiden Amis wieder mal geschockt hat. Dazu auch noch das Gesundheitswesen, alles fer umme, da ist man froh, nicht Amerikaner zu sein.

Nächste Station San Telmo, Straße Defensa. Eine enge Straße mit oft gar nicht so gut erhaltenen Häusern, aber ein bisschen wie New Orleans, mit den Metallbalkonen.
Eingang zu Casa Ezeiza
Wir gingen in einen Hof rein, Casa Ezeiza, es gibt noch weitere Hinterhöfe, hier erzählte sie uns die Geschichte wie das typischerweise war. Zuerst von einer Familie bewohnt, dann kam die Pest, weil es so nah am Hafen war, die Bewohner sind in den nächsten Stadtteil umgezogen, und neue Einwanderer sind hier eingezogen, dann aber 20 oder mehr Familien. Und in so einem Hinterhof ist aus der Mischung der Nationen der Tango entstanden. Wobei Montevideo das auch behauptet, die streiten sich darum.

Vorbei an der russ. Orthodoxen Kirche mit blauen Türmen, wie in St. Petersburg, nach La Boca zum Stadion. Dann meinte sie: Oh, I have germans on board. You are not really welcome! Zwei Monate lang wäre das wirklich so gewesen.
Sie hatten zwei Tage eine schweigende Stadt, weil sie ja viel emotionaler sind und sie das sehr getroffen hat. Einziger Trost war, dass auch Brasilien verloren hat, und gleich heftig 7:1.

Dann kam die bunteste Ecke, Caminito in La Boca, alles so bunt bemalt und so voller Farben, Läden, Tango (nur show, nicht echt), ich konnte gar nicht schnell genug gucken. Einfach voll.




Die Hunde sind schick gemacht….


 Wir waren in einem Souvenirshop in der ersten Etage, wurden durch ein Mädchen reingeholt, fanden die nötigen Postkarten und ein Messi Trikot, das hoffentlich beim Schalkefan ankommt. Auch die Kinder konnten kein Englisch, die größere Tochter lernt grade, aber wir haben uns blendend verstanden. Es geht!
Später kam raus, dass es wahrscheinlich Einwanderer aus Peru waren. Hier in Argentinien ist es seit ein paar Jahren Pflicht, dass alle Englisch als Schulfach haben.


Nächster kurzer Stop war auf Wunsch zum Fotografieren in der Gegend von Puerto Maduro mit den neuen Hochhäusern, mindestens eins ist grade im Bau.



Die Frauenbrücke heißt so, weil hier die Straßen alle Frauennamen haben. Dort lag ein schönes Segelschiff als Museum, aber wir kamen nicht nahe genug heran. Neueste Gegend, alles erst aus den letzten Jahren, noch kein Graffiti irgendwo.
Zum Mittagessen hielten wir am Cafe Tortoni. Das ist das erste Cafe der Stadt gewesen. Sehr besonders innen drin, manche gehen nur rein um zu fotografieren. Wir hatten Sandwich oder andere Kleinigkeiten und überhaupt nicht typisch für hier. Aber es war was zu Mittag. Hillary Clinton und Coppola waren auch schon hier.

Wir hatten keine Schlange und mussten draußen nur 5 Minuten warten, die wir auch zum in-die-Gegend-Gucken brauchten. Als wir raus kamen um 14 Uhr war eine kleine Schlange von bestimmt 10 Personen. Glück gehabt.

Obelisk: 1937 erbaut und auf jeder Seite eine Häuserzeile abgerissen, damit es so breit ist. Ist wirklich toll, es sind eigentlich zwei Straßen auf jeder Seite nebeneinander her, insgesamt 5+3 pro Seite.
Jetzt ging es in die andere Richtung, Recoleta, der Stadtteil mit den vielen Parks, Botschaften, alles sehr schön, viele Statuen überall, ich kann während der Fahrt gar nicht so schnell fotografieren.
Auch an der Metall-Blume sind wir vorbeigekommen. Leider war ein Zaun im Weg.

Letzter Halt am Recoleta Friedhof. Dort standen am Eingang schön kostümierte Herren, also in Uniform, aber schwierig zu fotografieren, da verboten. Es war wohl eine Beerdigung von einem hohen Marinesoldaten, deshalb die Uniformierten als Ehrengarde.




Das Grab der Duartes mit Eva Peron ist nicht leicht zu finden, mehrere Leute fragten uns. Die Geschichte drum herum habe ich mir nicht gemerkt, wurde schon weniger aufnahmefähig, mit Leiche in Italien und Tausch mit einem General usw., das kann man sicher irgendwo im Internet finden.
Nebenan ist noch eine Kirche, die ist nur geringfügig jünger als die älteste neben der Kathedrale.
Überall gibts schöne Blumen!


Um 15:15 sind wir vom Friedhof weg, vor 4 waren wir an unserem Hotel. Ausflug war das Geld wirklich wert, zuzüglich Trinkgeld.
Buenos Aires hat einen besseren Eindruck gemacht als Santiago. Das war viel mehr vergittert… Unsicher haben wir uns heute überhaupt nicht gefühlt.
Virginia ist Privatguide, kann man anfragen unter: privatebatours@yahoo.com.ar oder www.privatebatours.com.

Hotel Reconquista Garden: hat 4 Sterne, das Mädchen an der Rezeption war fast nicht zu verstehen, nur wenig englisch. Unten drin ist ein Pool und ein Spa. Der Pool ist sonntags für Gäste gesperrt, weil für die Angestellten offen.
Zimmer 407, Ausblick…  - brauchen wir jetzt nicht; links oben ist immerhin viel Himmel zu sehen ;-).  

Ein nicht sauberes Handtuch, kein Kaffee im Zimmer, aber Platz genug.  Bad hat eine viel zu kurze Duschwand, aber ein Bidet.
Zuerst war noch ein Kaffee nötig, unten an der Bar, mit selbst gemachten Keksen.
Schläfchen bzw. das erste Mal richtig Internet. Ist schon eine lange Liste, wenn man 14 Tage lang keine Emails gelesen hat.
Danach waren wir ein weiteres Mal spazieren, heiß, schön, tolle Gebäude, normale Menschen mit Kindern unterwegs. In der Fußgängerzone Lavallo sind wir etwas hin und her, dann fürs Abendessen spontan in ein Lokal; ach, da saßen unser Ludwigshafener mit seiner Chinesin.
Wir hatten Pollo, also praktisch ein Hähnchen auf uns zwei aufgeteilt, mit Salat, es war viel. Das Bier aus Patagonien, ca., 650 ml, kostete mehr als ein ganzer Liter lokales (das gabs nur als Literflaschen), und fast soviel wie unser Essen.
Kurz vorher hatte uns in einem Lokal an der breiten Avenue vier Leute gewunken, die waren auch vom Schiff, aber nicht von der Gruppe. Die waren mir aber völlig unbekannt. Trotzdem sind wir kurz rein und haben noch drei Sätze gewechselt, ist doch nett.

Die Seite mit der Rede



Links ist die Oper von der anderen Seite
Es war nicht viel los und auch relativ wenig Verkehr. Alles sehr angenehm. Bevor es dunkel wurde waren wir schon im Hotel. Es sind immer noch nur normale Leute unterwegs, immer noch auch mit Kindern.
Etwas in den Koffern geräumt, aber jetzt ist alles entspannt: wir haben Premium Economy gekriegt. Wir hatten vorher ein Gebot dafür abgegeben. Sie hatten uns angeschrieben, was es uns wert wäre, dort zu sitzen. Jetzt waren sie mit dem Angebot zufrieden und haben es  gemacht. Habe ab da einen ziemlich glücklichen Mann (der ja erst vor kurzem A 380 in der Business Class geflogen ist).
Der kleine Handgepäck-Koffer wird jetzt gefüllt mit allem, was schwer ist und als zweites Stück aufgegeben. Jetzt dürften wir 2x23 kg. Ich hätte unglaublich shoppen gehen können…  Aber ich brauchte doch nix mehr, es wäre auch mit dem Wissen vom zusätzlichen Gepäck nicht viel mehr geworden. (Edit: Doch, daheim habe ich festgestellt, dass ich zum Verschenken viele von den kleinen blauen Lapislazuli-Pinguinen gebraucht hätte. Die gabs in Punta Arenas und vorher. Zu spät!)

Wir sind mal ins Foyer für ein Bier und Check In. Da steht, dass einer von uns Premium hat und der andere nicht. Hä? Dann wäre halt einer vorne und einer hinten mit Fenster, und wir würden wechseln. Ich probiere mal, den nicht Premium einzuchecken, aber das geht nicht. Erst als ich Axel bei mir hinzufüge, stehen da plötzlich zwei Pr. Eco nebeneinander. Seltsam.  Reihe 24 Mitte. Kein Fenster. In der Mitte ist noch viel frei.
Danach war endlich mal Zeit für Facebook. Wer war noch wach? Kai.
Über uns brummt alle 5 Minuten ein Flugzeug vom nationalen Flughafen. Ist nicht so laut, aber man hört es.
Alle Geräte und Akkus müssen heute noch mal an die Steckdose. Sie haben hier eine seltsame Größe, so schräg irgendwie. Der Laptop lädt im Bad, das Handy lädt an einer Steckdose gar nicht, aber der nächste Morgen reicht noch.
Die Klimaanlage ist ziemlich laut. Wenn wir aber das Fenster aufmachen würden, wäre da auch ein Brummen von den Klimaanlagen außen dran, plus Flieger.
Zahlung: anders als in Chile wollen sie hier am liebsten Dollars. Argentinien hat viel Inflation, deshalb ist der Dollar eigentlich die Hauptwährung. Sie wickeln alle größeren Geschäfte wie z.B. Auto kaufen in Dollar ab.
Wir fahren hier am besten, wenn wir mit Euro bezahlen. Wir haben aber fast keine mehr :-)